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Back to the roots

Nachdem ich vor zwei Jahren die alte Analogkamera meines Vaters, eine Nikon f301 in unserem Kameraschrank gefunden habe, habe ich herausgefunden, dass das Fotografieren mit analogen Kameras einen ganz anderen Charme hat. Als die ersten beiden Filme belichtet waren und aus dem Labor wiederkamen, stieg mein Interesse daran, meine Filme selbst zu entwickeln und die Endergebnisse selbst beeinflussen zu können. Vor einem Jahr habe ich dann auch eine Olympus OM2 über den Fotoclub geschenkt bekommen.

Vor kurzem konnte ich dann meine Eltern davon überzeugen, eine eigene Dunkelkammer in der Waschküche einzurichten und auch Hannes war von der Idee begeistert und hat sich meinem Vorhaben angeschlossen. Dank der tatkräftigen Unterstützung aus dem Club war das gesamte Equipment schnell zusammengesucht. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an alle, die mir ihr Dunkelkammerzubehör bereitgestellt und viele Tipps gegeben haben.

Zusammen mit Reinhard Becker sind wir dessen Equipment von früher durchgegangen und haben geschaut, was noch da ist, was wir noch besorgen müssen, wie wir die Waschküche abdunkeln und welche Chemie sich am Besten für unser Vorhaben eignet.  Wir haben beschlossen, dass wir der Einfachheit halber nur mit Schwarzweißfilmen anfangen und Farbfilme erst entwickeln, wenn wir ein bisschen Übung haben. Nachdem die Chemie angekommen war und wir die Dunkelkammer fertig eingerichtet hatten, ging es endlich los.

Zunächst haben wir bei Licht mit alten, nicht mehr verwendbaren Filmen das Einspulen geübt um die Filme anschließend in der Filmdose entwickeln zu können. Das war gar nicht so leicht! Anschließend haben wir dann unsere Filme im Dunkeln aufgespult, um das erneute Belichten der Filme zu verhindern.

Beim Entwickeln ist es wichtig, immer auf die Zeit zu achten, also haben wir anhand der Packungsanweisung den Entwickler verflüssigt und den Fixierer, das Stoppbad und das Netzmittel verdünnt und anschließend nacheinander über den passenden Zeitraum in die Entwicklerdose gegeben und regelmäßig geschüttelt. Später haben wir die Filme dann aus der Dose genommen, an der Wäscheleine aufgehängt und das restliche Wasser abgezogen, damit keine Kalkflecken auf den Negativen entstehen. 

Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie die Bilder letztendlich auf dem Film rauskamen. Immerhin kann man das nicht, wie bei einer Digitalkamera, direkt nach der Aufnahme überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.

Am späteren Abend habe ich gleich begonnen, die fertig entwickelten Filme zu digitalisieren und demnächst werden wir uns treffen und anfangen, einige Abzüge anzufertigen.

Text und Bilder: Hanna Wirth